Morchelbecherling & Goldrute

Morchelbecherling

Der Aderige Morchelbecherling (Disciotis Venosa)

hat  Namen wie Flatschmorchel oder Chlor-Becherling.

Der Frühjahrspilz steht und wächst  zur selben Zeit und an ähnlichen Standorten wie die Speisemorchel. Geschmacklich ist dieser große Becherling ein wohlschmeckender und aromatischer Speisepilz. Sein markanter Geruch nach Chlor verschwindet bei der Zubereitung. Dieser Geruch dient als gutes Kriterium, um ihn von anderen ungenießbaren Becherlingen zu unterscheiden.

Frische Morchel-Fruchtkörper sollten Sie bei der Zubereitung gut durchgaren.

Der Morchelbecherling eignet sich auch zum Trocknen und kann als Pilzpulver zum Würzen verwendet werden.

Gebratene Morchelbecherlinge und Goldrutentriebe

Für 2 Personen

200-300 g Morchelbecherlinge
Öl zum Braten, ich verwende Olivenöl und evtl. etwas Butter wer mag
Salz und Pfeffer

1 Handvoll Goldruten-Triebe

1-2 EL Aceto Basalmico

 

 

Die Morchelbecherlinge putzen mit einem Pinsel, dann in einer heißen Pfanne mit Öl langsam rundherum gut durchbraten, bis sie eine goldbraune Farbe bekommen.

Währenddessen die Goldruten-Triebe schälen ( von unten her die Schale abziehen) und am Ende des Bratens mit in die Pfanne geben. Mit Salz und Pfeffer würzen.

Auf Tellern anrichten und mit Aceto Basalmico beträufeln.

Tipp : Wer mag kann ein paar Kirschtomaten Scheiben dazu geben ( roh oder gebraten)!

Vielfältige Goldrute – ob heimisch oder eingewandert

Solidago virgauea, die gewöhnliche oder europäische Goldrute, ist ein Korbblütler (Asteraceae). Leider mancherorts verdrängt, wächst die Pflanze meist auf Feldern, Wiesen, lichten Wäldern und auf sonnigen Hängen in höheren Lagen. In Schutzgebieten ist sie ebenfalls häufiger zu finden. Die heimische Goldrute  wird 30-100 cm groß und ist wenig verzweigt. Ihre gelben Röhrenblüten sind in kleinen Körbchen angeordnet und von sechs bis zwölf Zungenblüten umgeben. Das "Solidago" im Namen bildet sich aus den zwei Wörtern "solidus" und "agere", was wiederum so viel wie "fest" und "wirken" bedeutet, also etwas fest verbinden. Das deutet auf die Fähigkeit der Pflanze hin, Wunden fest zu verschließen.

Von heimischen und eingewanderten Arten

Schon bei den Germanen wurde die Goldrute als Wundkraut geschätzt. Im Mittelalter entstand dann auch die Bezeichnung „Heydnisches Wundkraut“. Und auch heute wirkt diese wundheilende Eigenschaft des Krautes natürlich noch. Sie können die Goldrute als Erste-Hilfe-Kraut bei Wunden verwenden, indem Sie frische und zerkleinerte Goldrutenblätter auf die Wunden auflegen.

Im Volksgebrauch hat die heimische Wildpflanze Namen bekommen wie Goldene Jungfrau, Unsegenkraut, Goldraute, Goldwundkraut, Goldähre, Goldschwinge, Heidnisch Wundkraut, Goldleiter (Friesland), Goldsternli, Gelbe Waddel ...

Mindestens genauso oft aber begegnen Sie bei Streifzügen durch die Natur vermutlich der Kanadischen Goldrute.

Solidago canadensis hat sich in Europa bereits Mitte des 17. Jahrhunderts als wuchskräftiger und widerstandsfähiger Neophyt

in den Hausgärten mit leuchtender Wirkung kultiviert. Sie liebt sonnige Standorte und ihre unterirdischen Ausläufer bilden große Horste. Die Kanadische Goldrute wächst gern an Bahndämmen und auf Waldlichtungen. Sie kann eine stattliche Größe von 50 bis 180 cm errGoldrute Triebeeichen.

Im Frühjahr, wenn die jungen Triebspitzen kommen, haben Sie gleich den ersten Genuss. Dazu die feste und bittere Schale der Triebe von unten her abziehen und als rohen Snack genießen. Sie schmecken mild, vielleicht etwas nach grünen Bohnen. Die zarten Triebstengel können Sie wie Spargel verwenden: Einfach in etwas Öl braten oder in Wasser blanchieren, würzen und schlemmen. Ich verwende sie gerne für Risotto, Antipasti, Quiche...

Die Blätter sind etwas bitterer und würziger, man kann sie unter Gemüsepfannen mischen.

Die Blüten können Sie als Dekoration in Salaten oder aber auch kandiert essen. Wenn Sie es herb mögen, können Sie sich auch Limonaden ansetzen.

GoldrutentrunkGoldrutentrunk oder Essenz 

Dazu eine große Handvoll Goldrutenblütenrispen zerschneiden und in eine Flasche füllen. Mit einem halben Liter Weißwein auffüllen und gut verschlossen 4-6 Tage im Kühlschrank ziehen lassen. Wer möchte, kann noch etwas Honig dazugeben. Dann die Pflanzenteile abseihen und von der Essenz täglich ein kleines Glas trinken.

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