Dickblättriger Schwärztäubling Russula nigricans

Der dickfleischige feste Hut des Täublings

kann bis zu 15 Zentimeter im Durchmesser erreichen. Jung ist der Hut weißlich gefärbt. Mit zunehmendem Alter wird der Hut dunkler und verfärbt sich bräunlich bis anthrazit-gräulich. Die Hutfarbe ist nie einheitlich, sondern fast immer fleckig. In der Hutmitte befindet sich eine leichte Vertiefung.
Die brüchigen dickblättrigen Lamellen des Schwärztäublings sind weißlich/creme gefärbt und stehen weit auseinander. Bei Verletzung oder Anschnitt verfärbt sich der Pilz langsam weinrötlich, bis stark schwärzend.

Angeblich sind alle in Europa heimische Schwärztäublings-Arten essbar. Nachdem der Speisewert des Dickblättrigen Schwärztäublings Russula nigricans wegen dem düsteren Aussehen unterschiedlich beurteilt wird, musste ich das testen.

Junge Exemplare die noch weiß sind, gelten als gute Speisepilze und können durchaus geschmacklich mit anderen Täublingen mithalten. Es ist nicht immer einfach, junge Exemplare zu finden die nicht verwurmt sind, und der etwas herbe muffige Geruch macht das Sammeln nicht schmackhafter.

Aber dann beim Braten, läuft er erst kurz rötlich an

dann schwärzlich, und dann sieht es aus als würde er aussporen. Über alle Pilzstücke zieht sich eine weissliche Schicht. Den Geruch während des Anschwitzens, empfand ich etwas eigenartig, zum Glück verschwindet der beim Braten.
Nach einigen Minuten endlich der Test, der Russula nigricans schmeckt leicht nussig pilzig angenehm, die Konsistenz war etwas strohig.

Ausserdem zur Überraschung ergaben sich sehr schöne Ergebnisse bei der Pilzpapierherstellung und auch beim Wolle und Seide färben. Für die Papierfarbe, erzeugt er eine etwas metallische interessante Optik. Beim Färben ergibt sich ein sehr schöner silbrigen Grauton, was mich durchaus überzeugt hat. Ähnliche Farbauszüge könnt Ihr auch mit dem Gemeinen Strubbelkopfröhrling (Strobilomyces strobilaceus) ausprobieren.

 

russula nigricans

Die ostasiatische Art Russula subnigricans enthält das Toxin Cycloprop-2-en-Carbonsäure und verursacht Rhabdomyolyse. Es ist noch nicht bekannt, ob R. subnigricans die einzige Art ist, die dieses Toxin enthält.

Ein interessantes Ergebnis aus einer Analyse bestätigt, das in dem Speisepilz Russula nigricans Vorkommen von Dichloressigsäure (DCAA) ist, ein Wirkstoff der in der Krebstherapie möglich wäre.

Mehr darüber findet Ihr hier in diesem Beitrag:

"Is the water disinfection by-product dichloroacetic acid biosynthesized in the edible mushroom Russula nigricans?"

2 comments
  1. Liebe Tanja,

    Danke! Auf die Idee wäre ich nicht gekommen!

    Liebe Grüße, Karin

    1. Danke liebe Karin, vielleicht probierst Du es auch mal aus? Wäre interessant wie es bei Dir wird.
      Lieben Gruß, Tanja

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