unter den Liebhabern wird er einfach als Flocki bezeichnet!
Diese Pilzart gehört zur Familie der Dickröhrlingsverwandten und wächst bevorzugt auf sauren Böden in Mykorrhizasymbiose mit Buchen und Fichten uvm..
Das Fleisch des Flockenstieligen Hexenröhrlings (Neoboletus erythropus, Syn.: Boletus erythropus, Neoboletus luridiformis) ist eidottergelb gefärbt und verfärbt sich bei Verletzung sofort in ein kräftiges Blau, was auf die enthaltene Variegatsäure zurückzuführen ist. Beim Erhitzen des Fruchtkörpers bekommt der nach der Verarbeitung blau gefärbte Flockenstielige Hexenröhrling einen appetitlichen Braunton.
Einer der besten und beliebtesten Speisepilze überhaupt, aber er ist im rohen Zustand giftig!
Deshalb den Pilz immer gut durchgaren! In einigen Gegenden ist der Flockenstielige Hexenröhrling sogar beliebter als der Steinpilz. Alleine auf Grund des tollen Aromas und der Ergiebigkeit der stattlichen Fruchtkörper ist der Flockenstielige Hexenröhrling eine tolle Ergänzung in fast jedem Pilzgericht!
Er hat auch viele andere Namen wie Flocki, Zigeuner, Hexenpilz, Donnerpilz, Zweifarbiger Hexenröhrling, Wacholderpilz, Gauklerpilz, Ross-Dobernigl, Schusterpilz, Tannenpilz...
Die Klette (Arctium) (griech. árceteion = Bär)
ist eine zweijährige oder mehrjährige Pflanze, die zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) gehört. Bis zu 14 Arten kommen in der Wildnis von Nordamerika, Europa und Asien vor und ist an Wegrändern oder auf Wiesen zu finden.
Die aufrechten Stängel sind meist verzweigt. Die gestielten Blätter haben einen glatten oder gezähnten Blattrand und sind meist weich behaart.
Stängel der Blätter soll man von April bis August, solange sie noch nicht zu viele Fasern und trockenes Mark im Kern ausgebildet haben zubereitet.
Der Artname lappa wird als weiterer Gattungsname genannt. Abgeleitet aus dem griechischen labein = ergreifen bzw. festhalten, weist er auf die Eigenschaft der Früchte hin, die an Kleidern oder am Fell von Tieren haften. Sie trägt noch viele weitere Namen, wie Bardane, Butzenklette, Klebern, Grindwurz, Haarwuchswurzel, Igelkette, Kleberwurzel, Klissenwurzel, Dollenkraut, Letschenwurzel, Roßklettenwurz und Klettendistel
Kletten - Ravioli mit Waldpilzen
Kletten Nudel - Teig
4 kleine junge Blätter (Größe ca. 10-15cm) von der Klette
100g Semola Mehl ( oder dazu 1/3 Wurzelmehl mischen)
1/2 TL Salz
Kletten - Ravioli mit Waldpilzen
Für die Füllung
1 Klettenwurzel
1 Schalotte
1 Knoblauchzehe
etwas Zitronensaft
100g Hexenröhrlinge oder andere Pilze
1 El Olivenöl
50g Ricotta
etwas Butter und Olivenöl
Parmesan oder Bergkäse ( von Ziege)
Die Klettenblätter waschen, grob hacken und in der mit etwas Wasser fein pürieren.
Durch ein Sieb streichen und die Flüssigkeit auffangen. Für den Nudelteig braucht man davon 50g Flüssigkeit. Mehl und Salz hinzufügen und zu einem geschmeidigen festen Teig kneten.
Der Teig ist sehr trocken und muss gut geknetet werden, dann in einem Beutel oder geschlossenen Gefäss möglichst luftdicht mindestens 1 Std. ruhen lassen.
Ich habe den Teig schon 2 Tage im Kühlschrank aufbewahrt und die Farbe hält super!
Einen Teil vom Blätterpüree für die Füllung aufheben!
Wurzel, Schalotte und Knoblauch schälen, Pilze putzen und alles in feine Würfel schneiden. Über die Klettenwurzelwürfel etwas Zitronensaft geben, das Sie nicht dunkel anläuft.
Öl in einem kleinen Topf erhitzen, Pilze hinzufügen und gut durchgaren ( ca. 8-10 Min.), dann die Gemüsewürfel und 1-2 EL Kletten-Blätterpüree dazugeben und kurz anschwitzen.
Mit Salz und Pfeffer würzen und abkühlen lassen. Dann den Ricotta unterrühren und los gehts mit den Raviolis.
Den Nudelteig dünn ausrollen, am besten mit einer Nudelmaschine. Dann von der Füllung leine Häufchen darauf geben , den Nudelteig mit etwas kalten Wasser bepinseln, Teig über die Füllung klappen und mit einem Teigrädchen oder Ausstecher, Raviolis ausschneiden.
Im Kochendes Wasser geben und 2-3 Minuten garen. Wer möchte kann Sie dann noch in heisser Butter und Olivenöl schwenken. Mit Parmesan oder Bergkäsespänen und frisch gemahlenen Pfeffer servieren. Wer mag kann noch zum in Butter schwenken, noch Wiesensalbei hinzufügen oder mit den Blüten dekorieren.
Pilzbutter Rezept
30g getrocknete Flockis
1 Tasse kochendes Wasser
¼ Tasse trockener Sherry
250g ungesalzene Butter (Raumtemperatur)
1 TL Bergsalz
1 kleine Schalotte
1 -2 Zweige frischer Dost oder Thymian
Die getrockneten Flockis in Wasser einweichen, etwa 20 Minuten lang. ( Getrocknete Pilze schmecken noch intensiver! Aber ihr könnt auch frische Pilze verwenden, die müsst ihr dann natürlich nicht einweichen!) Danach die Pilze herausnehmen und fein hacken, dabei die Flüssigkeit auffangen.
Eine Schalotte schälen, fein würfeln und in einer Pfanne mit etwas Butter erhitzen und glasig dünsten. Anschließend den Sherry hinzufügen und auf die Hälfte einkochen lassen.
Die eingeweichten gehackten Flockis, die aufgefangene Flüssigkeit und den gehackten Dost oder Thymian in die Pfanne geben und alles etwa 10 Minuten lang köcheln lassen, um die Flüssigkeit etwas zu reduzieren.
Die Mischung in einen Mixer geben oder mit einem Stabmixer oder einer Küchenmaschine fein pürieren.
Das Püree mit Salz abschmecken, nochmals mixen und auf Zimmertemperatur abkühlen lassen. Sobald es abgekühlt ist, die zimmerwarme Butter hinzufügen und erneut pürieren.
Wichtig: Das Püree richtig aufschlagen, damit Luft in die Butter eingearbeitet wird, ähnlich wie bei der Herstellung von Schlagsahne. Für eine noch fluffigere Butter kann man während des Pürierens ein oder zwei Eiswürfel hinzufügen.
Die Pilzbutter gleichmäßig mit einem Spatel auf Pergament- oder Wachspapier geben und fest zu einer Rolle formen, dann die Enden zusammendrehen.
Die Butter kann im Kühlschrank eine Woche lang aufbewahrt werden.
Tipp: Alternativ kann man die verpackte Butter auch beschriften und datieren und einfrieren, wo sie dann für ein Jahr haltbar ist.
Verwendungsmöglichkeiten für Pilzbutter:
- Als Aufstrich auf frisch gebackenem, heißem Toast oder Brot für einen köstlichen und aromatischen Snack.
- Zum Verfeinern von Suppen und Eintöpfen für zusätzlichen Geschmack und Aroma.
- Für Nudelgerichte und Aufläufe, zum Beispiel in Kombination mit gedünstetem Wildgemüse wie Brennnesseln und Käse, um ein köstliches und aromatisches Gericht zu kreieren.
- Als Verdickungsmittel für Sahnesaucen am Ende des Kochvorgangs, um eine cremige Konsistenz und einen angenehmen Pilzgeschmack zu erzielen.
- Für Steaks als leckere Ergänzung zum Fleisch, um das Aroma zu intensivieren und zusätzlichen Geschmack zu verleihen.
- Eine schnelle Sauce mit etwas Wein und Brühe ablöschen und die Pilzbutter einrühren, um im Handumdrehen eine köstliche Pilzsoße zu erhalten.
- Unter die Haut eines Huhns oder Grillhähnchens geben und das Fleisch im Ganzen braten, um einen zarten und aromatischen Geschmack zu erzielen.
- Pilzbutter kann auch zum Knödelteig hinzugefügt werden, um einen zusätzlichen Geschmack und Aroma zu verleihen.
- Zum Verfeinern und Binden von Risotto, um ein cremiges und aromatisches Gericht zu kreieren.
Vielfalt in der Ernährung ist wichtig!
In diesem Jahrhundert wird die Weltbevölkerung voraussichtlich die Zahl von neun Milliarden überschreiten, so dass die Menschen mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert sein werden. Gesundheit und Ernährungssicherheit werden dabei an erster Stelle stehen. Die Wissenschaft hat Pflanzen und Pilze unter die Lupe genommen, um diese beiden Probleme zu lösen. Insbesondere Pilze haben großes Interesse geweckt, da sie weniger Fett und Kalorien, dafür aber mehr Eiweiß und Vitamine enthalten. Nährstoffreiche Lebensmittel sind ein wichtiger Bestandteil der Lebensmittelsicherheit, da eine ausgewogene Ernährung für eine gesunde Lebensweise unerlässlich ist. Studien haben gezeigt, dass der Verzehr von Pilzen, die medizinische Vorteile bieten, bei chronischen und degenerativen Krankheiten helfen kann, einschließlich Fettleibigkeit und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Viele Pilze sind nicht nur köstliche Speisepilze, sondern auch als Nahrungsergänzungsmittel mit medizinischen Eigenschaften nutzbar.
Das Ziel dieser Studie war es, die chemische Zusammensetzung und biologischen Aktivitäten von acht verschiedenen Pilzarten zu untersuchen, darunter Amanita crocea, Hemileccinum depilatum, Cyclocybe cylindracea, Lactarius deliciosus, Hygrocybe acutoconica, Neoboletus erythropus, Russula aurea und Russula sanguinea. Dabei wurden die antioxidativen, enzymhemmenden sowie mutagenen/antimutagenen Eigenschaften der Pilze untersucht und die chemische Zusammensetzung der Phenolverbindungen mittels LC-MS/MS-Analyse bestimmt. Phenolische Verbindungen sind Moleküle, die viele positive biologische Eigenschaften aufweisen, wie zum Beispiel antioxidative, antimikrobielle und entzündungshemmende Wirkungen. Die Ergebnisse zeigten, dass Hemileccinum depilatum und Neoboletus erythropus die besten antioxidativen Eigenschaften aufwiesen und auch den höchsten Gehalt an Phenolen hatten. Dabei wurde festgestellt, dass H. depilatum den höchsten Gehalt an Phenolen (20,10 mg GAE/g Extrakt) aufwies, gefolgt von N. erythropus (16,52 mg GAE/g) und R. aurea (11,36 mg GAE/g).
Cyclocybe cylindracea zeigte die beste Cholinesterase-Hemmung, während die Tyrosinase-Hemmung von allen Pilzarten vergleichbar war. Es wurden keine mutagenen Wirkungen festgestellt, aber die Pilzextrakte zeigten signifikantes antimutagenes Potenzial. Insbesondere Hygrocybe acutoconica zeigte eine ausgezeichnete Antimutagenität. Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass Pilze als potenzielle Quellen für therapeutische bioaktive Substanzen genutzt werden könnten, die bei der Behandlung von oxidativem Stress, globalen Gesundheitsproblemen und Krebs helfen könnten.
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Mit dem Magazin vernetzen wir Menschen zum Thema Wildpflanzen aus vielen Regionen und stellen regelmäßig aktuelle Veranstaltungstermine, interessante Projekte und außergewöhnliche Produkte vor, sowie Geschichten, saisonale Tipps, botanische Hinweise, Rätsel, Rezepte und Anwendungen.
Liebe Tanja,
dein Blog ist wunderbar, die Fotos inspirierend. Ich bekomme tatsächlich einen anderen Blick im Wald und auf der Wiese.
Die Rezepte klingen sehr verführerisch. Da hab ich mich allerdings noch nicht drangetraut.
Gerne hätte ich mir ein Wildpflanzenmagazin bestellt. Allerdings gelingt es mir nicht, über den Link die Seite aufzurufen.
Danke liebe Barbara,
vielleicht geht der Link
https://www.essbare-wildpflanzen.de/abonnementwahl.html
oder Du gibst einfach in der Suche das essbare Wildpflanzen Magazin ein?
Viel Erfolg, Tanja
gute idee, nur solltest du noch die info einfügen dass man 24 h nach dem genuss vom hexenröhrling kein alkohol trinken sollte 😉 gruss aus mannheim
Hallo Mo Fia,
danke für dein Feedback. Hast Du da persönlich Erfahrungen?
Bei dem Fockenstieligen Hexenröhrling ist mir nichts davon bekannt, das man dazu keinen Wein oder Alkohol trinken dürfte. Ausserdem habe ich das selbst schon mehrfach mit Freunden & Familie getestet und es gab keine Probleme.
Beim Netzstieligen Hexenröhrling sollte auf den Alkohlgenuss verzichtet werden, da gibt es bekanntlich Unverträglichkeiten!
Genauere Informationen findet ihr z.B.: im Buch „Die Pilze Deutschlands“ von Jürgen Guthmann und Christoph Hahn.
Ausserdem gehören beide zu den roh giftigen Röhrlingen und sollten sehr gut durchgegart sein.
Leider habe ich bisher noch keine kulinarischen Erfahrungen mit dem Netzstieligen Hexenröhrling, da der bei mir hier nicht wächst!
Sonnigen Gruß
Tanja