Herstellung eines Sporenabdrucks auf Pilzpapier
Was passiert wenn die Sporen eines reifen Pilzes direkt auf einem Stück Papier landet ? Anstatt auf dem Erdboden zu fallen, wo wir sie nie bemerken würden und vielleicht vom Wind schnell weitergetragen werden.
Das Erstellen von Pilzsporenabdrucke ist so einfach und die Ergebnisse sind super interessant. Ein Sporenpulverabdruck ist in der Mykologie ein sogenanntes Abwurfpräparat. Damit kann bei Großpilzen anhand reifer Fruchtkörper die Farbe des Sporenpulvers ermittelt werden. Ein Merkmal, das häufig zur Bestimmung der verschiedenen Gattungen und Arten relevant sein kann. Die Farben können variieren von weiß, creme, gelblich, grünlch, rötlich bis dunkelbraun uvm. Die Sporen werden vom Pilz- Fruchtkörper millionenfach zur Vermehrung produziert, worauf sie sich bei Reife verbreiten und unter günstigen Bedingungen zu neuen Myzelien keimen können.
Auch die Lammellenfarbe lässt in vielen Fällen Rückschlüsse auf die tatsächliche Farbe der Sporen zu. Aufgrund der Dichte der sporenproduzierenden Zellen und der Farbe des darunter liegenden Fleisches deckt sich jedoch die Farbe der Lamellen nicht immer mit der tatsächlichen Sporenfärbung. Die Sporen sammeln sich häufig am Stiel, oder auch am Ring und auf den benachbarten kleineren Pilzen.
Das geübte Pilzsammler-Auge kann die Sporenfarbe meistens schnell erkennen.
Zur Identifizierung der Pilze, verwendete ich Sporenabdrucke und da kam mir die Idee die Pilzhüte auf Pilzpapier zu legen.
Ein Sporenabdruck lässt sich sehr einfach und am besten innerhalb der ersten Stunden, nachdem der Pilz gesammelt wurde herstellen.
Trocknet der Pilz, geht die Sporenproduktion zurück, was den Sporenabdruck erschwert. Beim Sammeln von Wildpilzen sollte man diejenigen, von denen man einen Sporenabdruck machen möchte, vorsichtig in ein extra Gefäß legen, so das die Fruchtschicht nicht beschädigt und beschmutzt wird.
Man trennt mit einem Messer oder einer Schere den Hut vom Stiel und legt ihn mit den Lamellen bzw. Röhren nach unten auf ein Papier.
Um einen guten Sporenabdruck zu erhalten und zu verhindern, dass der Pilz austrocknet oder durch Luftzüge bewegt wird, empfiehlt es sich, ein Glas über jeden Hut zu stülpen. Indem die Innenseite des Glases befeuchtet wird. Am besten über Nacht stehen lassen, damit wird erzielt, dass auch teilweise trockene Pilze noch einen guten Sporenabdruck liefern.
Geht man davon aus, dass die Sporen weiß sind, sollte man dunkles Papier nehmen.
Der radialen, symmetrischen Anordnung der Lamellen folgend, legen sich nach wenigen Stunden die Sporen auf dem Papier nieder und zeigen einen interessanten farbigen Abdruck - mushroom art!
Zur mykologischen Bestimmung, wird der Abdruck beschriftet und kann viele Jahre aufbewahrt werden. Auch die Kultivierung nach Jahren wäre damit möglich, um Pilzkulturen anzulegen. Dazu könnte in einer Petrischale ein steriles Substrat direkt beimpft werden und heranwachsen.
Hier könnt ihr noch weitere Pilz Papiere sehen
Das ist sehr interessant und sieht super aus.😃
Toll gemacht Tanja ! Sehr inspirierend ! Knowledge meets Art. Freue mich, hier immer wieder Neues zu entdecken.