Spalted Wood

was ist das? Verzaubertes Holz, Magicwood, Giraffenholz....bunte Farben, Maserungen... wie entsteht das?

Seri.C.Robinson von Northernspalting,

Professorin für Holzanatomie an der Oregon State University, arbeitet im Bereich der Kunstwissenschaften als Biokünstlerin.
Sie bestrebt und erforscht ein Gleichgewicht nicht "nur" in der Holz-Kunst, sondern auch in der Wissenschaft, da sich auf diesen Gebieten die Grenzen verwischen. Weder Wissenschaft noch Kunst kann ohne den anderen existieren, und die Überschneidung der beiden Gebiete ist für beide Bereiche entscheidend.
Die Entwicklung alter und neuer Methoden - von historischen Intarsienarbeiten in Europa um ca. 1400 bis hin zu modernen Stocktechniken ( Fachjargon ) von heute, wo Extraktionsmethoden der Pigmente, dann mit Pipetten verarbeitet werden um Holz zu färben.
Pilze mit besonderen Farbpigmenten werden in der Petrischale gezüchtet und zu Farblösungen oder Pulver für die Holzbearbeitung extrahiert und aufbereitet.

Hierzu ein Interview mit Seri

Wie bist Du auf die Idee gekommen, Dich mit dieser besonderen Art von Holz zu beschäftigen?

Mein Interesse für durch Pilze veränderte Hölzer ( engl. „spalted wood“) wie Pigmentierung und Maserung, begann als ich in der Highschool war. Der Dozent für Holzbearbeitung zeigte uns pink-geflecktes Holz, und ich konnte es nicht glauben, dass Holz pink sein kann. Ich hatte mich sofort verliebt und gleich entschlossen, nie mehr mit „langweiligem“ Holz zu arbeiten! Als ich begann erste Fortschritte im Umgang mit dieser Art von Holz zu machen, stellte sich heraus, dass niemand wirklich viel darüber wusste. Ich begann zu forschen, und schnell wurde es zu einem unüberschaubaren Kaninchenbau an Informationen. Den wenigsten gelang es, geschichtliche und moderne Wissenschaft zu diesem Thema zu vereinen. So entstand das Buch „ Spalted Wood“, in dem es gelungen war die Geschichte, ebenso wie die moderne Holzbearbeitung dieser speziellen Hölzer in ein neues Licht zu stellen.

Wie ist das Seri, viele Menschen betrachten von Pilz befallenes Holz nur als Abfall, wie siehst Du das?

Durch Pilze befallene Hölzer sind in keinster Weise Abfallholz! Verwendet man sie, bevor der Zerfallssprozess zu weit fortgeschritten ist, sind sie nach wie vor sehr stabil, und können für zahlreiche Möglichkeiten der Holzbearbeitung verwendet werden. Es lassen sich Schalen, Intarsien, Tischplatten, Fußböden, Schmuck, Löffel und vieles mehr aus ihnen herstellen.

Es sehr spannend, wie Du die Pigmente aus den Pilzen herstellst, um dann das Holz damit zu färben. Kannst du etwas dazu sagen, wie stabil diese Farben dann sein werden?

Der Zerfallsprozess durch die Pilze im Holz lässt sich komplett vermeiden, indem man die Pilze unabhängig vom Holz züchtet, ihre Pigmente extrahiert und dann auf das Holz aufbringt. Auf diese Art bekommt man all die Farben, wie sie durch den Pilzbefall entstehen, jedoch OHNE jeglichen Zerfallsprozess! Und es verhält sich dabei genau so wie im natürlichen Veränderungsprozess, die Farben, welche dabei entstehen, halten hunderte von Jahren! Beispielsweise das petrol-grün des „chlorociboria“ ist seit nahezu 600 Jahren als UV-stabil bekannt.

Xylindein ist ein Chinonpigment, ein dimeres Naphthochinonderivat. Es wird von Pilzen der Gattung Chlorociboria produziert. Dieses Pigment verursacht die petrol- grüne Färbung des von den Pilzen infizierten Holzes, und kann mit Aceton oder Chloroform extrahiert werden.

Für alle die gern mehr Information möchten, es gibt mehrere Wege zum Austausch.

Die erste Adresse zur Forschung über pilzbefallene Hölzer ist: https://www.northernspalting.com
Es gibt auch eine Facebook-Gruppe, dort könnt ihr eure Arbeiten mit dieser Art von Holz präsentieren, und Fragen dazu stellen: https://www.facebook.com/groups/spalting/
Und für alle, die gern selbst Holz mit Pilzen ( wie Xylaria ) infizieren möchten, entsprechende Pilze benötigen, bzw. extrahierte Pigmente, hier gibt es eine Kooperative, der ihr euch anschließen könnt: https://www.patreon.com/spalting

Auch die Ergebnisse des Holzforschers Francis Schwarze

von der Schweizerischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa in St. Gallen können schon ähnlich gutes Holz auch heute für den Geigenbau verfügbar machen. Er hat eine besondere Art von Pilzen (Physisporinus vitreus und Xylaria longipes) entdeckt, die die beiden für den Geigenbau wichtigen Holzsorten Fichte und Ahorn so zersetzen, dass ihre Klangqualitäten verbessert werden. „Normalerweise verringern Pilze die Dichte des Holzes, senken aber gleichzeitig die Geschwindigkeit, mit der sich Schallwellen durch das Holz ausbreiten“, erklärt der Forscher. Doch das sei bei diesen nicht der Fall. „Selbst im Spätstadium der Holzzersetzung bleibt ein steifes Gerüst erhalten, über das sich die Schallwellen nach wie vor auf direktem Wege ausbreiten können“, erklärt der Forscher.

S. C. Robinson:

I became interested in spalted wood when I was in high school. My woodshop instructor brought in some pink-stained wood and I didn’t realize wood could be pink! So I became infatuated and declared I would never work with ‘boring’ wood again! And then as I progressed it turned out nobody knew very much about spalting. I started to research and it became this rabbit hole of knowledge, where most people couldn’t put old history and modern science together. The spalting book allowed for the history to be brought into the spotlight and married properly with modern woodworking.

Spalted wood is very much not waste wood. If caught before decay goes too far, spalted wood is still quite strong and can be used for many types of woodworking, such as bowls, intarsia, tabletops, flooring, jewelry, etc. You can get rid of the rot entirely by growing the fungi independently from the wood, extracting their pigments, and then directly applying them. Then you get all the spalting colors, without ANY rot! And just like when the fungi grow in wood, the spalting colors are stable for hundreds of years. The blue-green of Chlorociboria, in particular, is known to be light stable for at least 600 years!

For people who want to know more, there are many ways to interact! The main website for spalting research is https://www.northernspalting.com

There is a Facebook group where you can show off your spalted work and ask questions: https://www.facebook.com/groups/spalting/

And for those who want to do their own spalting, or get access to fungi, extracted pigments, or any of the books and such the lab puts out, as well as help support the research, there is a spalting cooperative they can join: https://www.patreon.com/spalting

For your friend, he just needs to place living cultures of the Xylaria on the boards and sandwich them together. I have instructions: https://www.northernspalting.com/spalting-info/diy-spalting-pamphlets/

 

Danke, an das Kerscher Atelier für die Unterstützung!

 

 

Spalted Wood
Objekte von Tanja Major

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